Testament handschriftlich verfassen – reicht das?

20. Oktober 2025

Ein Testament ist ein sensibles, aber wichtiges Thema. Viele Menschen möchten ihren letzten Willen selbst festhalten – ganz ohne Notar. Doch ist ein handschriftliches Testament tatsächlich rechtsgültig? Und worauf sollte man unbedingt achten?
 

Ein Testament ohne Notar – grundsätzlich möglich

Ein Testament kann in Deutschland auch ohne notarielle Beurkundung rechtswirksam sein. Entscheidend ist, dass es vollständig handschriftlich verfasst und eigenhändig unterschrieben wird (§ 2247 BGB).
Das bedeutet: Der Text darf nicht am Computer geschrieben oder vorgedruckt werden. Wer also in der eigenen Handschrift seinen letzten Willen niederschreibt und am Ende seinen vollen Namen sowie das Datum ergänzt, erfüllt grundsätzlich die gesetzlichen Anforderungen.
 

Typische Fehler – und warum sie fatale Folgen haben können

So einfach ein handschriftliches Testament auch erscheinen mag – kleine Unachtsamkeiten können zur Ungültigkeit führen. Häufige Fehler sind:

  • Fehlendes Datum: Ohne Datumsangabe lässt sich nicht feststellen, welche Version des Testaments die gültige ist.
  • Unklare Formulierungen: Wenn Begriffe wie „meine Lieben“ oder „meine Familie“ verwendet werden, bleibt oft offen, wer genau gemeint ist.
  • Keine eindeutigen Erben: Wer nur Besitzstücke verteilt, aber keine Erben nennt, riskiert ein rechtliches Durcheinander.

Gerichte müssen dann häufig den mutmaßlichen Willen des Erblassers auslegen – was zu jahrelangen Streitigkeiten führen kann.
 

Handschriftlich ja – aber sicher ist sicher

Ein eigenhändig geschriebenes Testament ist zwar rechtlich zulässig, aber nicht immer die beste Lösung. Gerade wenn mehrere Personen bedacht werden sollen oder komplexe Vermögensverhältnisse bestehen, empfiehlt sich ein notarielles Testament.
Dieses wird vom Notar formuliert, rechtlich geprüft und im zentralen Testamentsregister hinterlegt. Das schützt nicht nur vor Formfehlern, sondern auch vor Verlust oder Fälschung.

Tipp: Wer sich absichern will, sollte sein Testament vom Notar oder einem erfahrenen Rechtsanwalt für Erbrecht prüfen lassen.
 

Fazit – Handschriftlich ja, aber mit Bedacht

Ein handgeschriebenes Testament kann vollkommen gültig sein, wenn es richtig erstellt wird. Doch gerade bei größeren Nachlässen oder schwierigen Familienverhältnissen ist rechtliche Beratung dringend zu empfehlen.
Denn: Ein kleiner Formfehler kann den letzten Willen unwirksam machen.
 

Rechtsberatung für Ihr Testament

Wenn Sie ein rechtssicheres Testament verfassen möchten, stehen wir Ihnen gerne zur Seite.
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